Campioni del Mondo!

Juli 10, 2006

Just happy, as predicted, ohne weiteren Kommentar.

Coppa

FORZA ITALIA!

Ballack & Co sind also nach ihrem Höhenflug wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, nicht umsonst spielt die himmelstürmende Squadra in azurblau. Traum und Wirklichkeit liegen für Michael Ballack Deutschland trotz allen Schönredens doch zu weit auseinander. Selbst der Mannschaftskapitän ahnte es wohl schon vor Turnierbeginn. Oder scheiterte man am bereits erwähnten Italien-Trauma? Schließlich wäre es ja nicht das einzige Trauma, das sich auch diesmal wieder bewahrheitete. Da wäre frei nach Handke die Angst der Engländer vorm Elfmeterschießen. Oder die der Brasilianer vor den Franzosen. Oder die der stets favorisierten, überzeugenden Spanier vor dem frühen Ausscheiden. Ihr eigenes Elfmeter-Trauma konnten die Azzurri gerade noch rechtzeitig verhindern. Wenigstens darf Jürgen Klinsmann im Rahmen seiner Deutschland-Jubeltour sein vermeintliches Abschiedsspiel als Teamchef am Samstag in seiner Heimat Stuttgart und nicht in Berlin austragen.

Bildquelle: Bild.T-Online.de

Kopf- statt Fußball

Juni 28, 2006

Ein wahres Fußballfest in Deutschen Stadien hat man sich versprochen, dieses findet nun überall woanders, nur nicht dort statt. Kaum erfrischender, technisch hochstehender Hurra-Fußball nach brasilianischem Vorbild wird geboten, sondern anspruchsvoller – andere nennen es stinklangweilig – Systemfußball, der nicht nur in Grundzügen an Schach erinnert. Gegenseitiges Abtasten und Zermürben im Mittelfeld, die Räume eng und hinten dicht machen und geduldig auf die Chance lauern, die es freilich zu nutzen gilt, lautet das Erfolgsrezept. Genauso wurden historische Schlachten und Kriege gewonnen. Auch finde ich den Vergleich mit American Football naheliegend, dessen Klasse, taktische Feinheiten und kompliziertes Regelwerk auch erst nach einem mehrwöchigen Intensiv-Seminar nachvollzogen werden kann. Jetzt weiß ich wenigstens, warum sich auf den Rängen mehr schlipstragende, gut ausgebildete VIPs als gemeine Fans tummeln.

Wenn da nicht die Schiedsrichter wären, die parallel ihre eigene WM auszutragen scheinen. Wer zeigt die meisten Karten, Rot sticht Gelb, „Mau-Mau“, du bist ‚raus. Ich habe fertig und genieße 2 fußballfreie Tage. Ob’s ab übermorgen ansehnlicher wird? Das wage ich zu bezweifeln.

Forza Prosperità

Juni 19, 2006

Italien muss Fußball-Weltmeister 2006 werden. Das hoffe ich nicht nur aus der Sicht des treuen Tifoso, sondern auch des Wirtschaftswissenschafters. Gestern habe ich irgendwo einen Artikel aufgeschnappt, der die Fußball-WM aus ökonomischer Sicht betrachtet. So gilt als erwiesen, dass in der Vergangenheit im Land des jeweiligen Weltmeisters ein überproportionaler Wachstumsschub zu verzeichnen war. Und diesen hätte vor allem das nachhinkende Europa bitter nötig. Um allerdings den WM-Impuls weit über die Landesgrenzen hinaus spüren zu können, müsste es schon eine der fünf größten Volkswirtschaften in Europa sein, die den Titel holt. Großbritannien und Spanien wachsen bereits ordentlich, Frankreich hat aufgeholt, bleiben Deutschland und Italien. Nachdem aber im Veranstalterland der positive Effekt bereits antizipiert wurde, wäre uns allen am meisten mit einem Sieg der Azurri geholfen.

Also Fans aller Nationen, vereinigt Euch und drückt Totti & Co die Daumen, auch Euren Brieftaschen zuliebe!

Terminkollision

Juni 13, 2006

Man stelle sich vor, morgen spielt FC Bayern gegen Schalke 04. Also am gleichen Tag, an dem Deutschland das entscheidende Match gegen Polen verliert austrägt! Unmöglich? Nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Einer liebgewonnenen Tradition folgend, wird der Spielbetrieb in den amerikanischen Profiligen während so unbedeutender Ereignisse wie Weltmeisterschaft oder Olympiade ganz normal weitergeführt. So finden in der Major Leaguer Soccer nächsten Samstag 4 Ligaspiele zeitgleich mit dem Aufeinandertreffen der USA mit Italien statt.

Anders in Süd- und Mittelamerika: dort wird der Spieltag der heimischen Mannschaft automatisch zum Feiertag erklärt. Weil zur Arbeit käme ohnehin niemand. Und in Afrika ist der Fanatismus ähnlich hoch, freilich noch ohne zählbaren Erfolg trotz ansehnlicher Leistungen. Vielleicht klappt’s ja jetzt gerade, Außenseiter Togo führt zur Halbzeit überraschend 1:0 gegen Südkorea nicht unweit von mir. Trotz oder aufgrund des Verwirrspiels um Ex-, Noch- oder Schonwieder-Trainer Otto Pfister. Stil hat der Mann ja: weit offenes schwarzes Hemd, darunter fette Goldkette. Wahrscheinlich wollte er zwischendurch auf Malle als Trainer anheuern.

Jetzt geht’s los

Juni 9, 2006

Heute startet die WM und alle Blicke sind auf die Arena gerichtet. Und zwar auf die Arena (di Verona) und nicht etwa die sterile Allianz-Schüssel! Gemeint ist selbstverständlich die 12. Bridge-Weltmeisterschaft, die heute zeitgleich mit der FIFA-WM in München feierlich eröffnet wird.

Verona 2006

Und ausnahmsweise werde ich zu Deutschland halten, da Madame dessen Farben vertritt. Und vielleicht reist sie nach nur 3 Spieltagen gar als Weltmeister(in) ab und bringt Ruhm und Ehr‘ zurück. Davon können die ebenfalls nur 3 Spieltage lang verweilenden Fußballzwerge aus Trinidad und Tobago, Togo und bald auch Klinsmanns Truppe freilich nur träumen.

WM zum Wein(en)

Mai 30, 2006

Der 9. Juni rückt immer näher und ganz Fußball-Deutschland fiebert dem ersten von 3 bis maximal 4 Auftritten des freundlichen Gastgebers entgegen. Aber auch an den fußballverrückten Gourmet und Weinfreund wurde seitens des Veranstalters gedacht. So sorgen kulinarische Schmankerl der sorgfältig ausgewählten, weil finanzkräftigen offiziellen Partner McDonalds, Coca-Cola und Anheuscher Busch für höchste Magen- und Gaumenfreuden. Da lässt sich die Flasche und RasenDeutsche Weinwirtschaft natürlich nicht lumpen und garantiert, dass die besten und größten Flaschen sich demnächst nicht nur auf dem Rasen tummeln. Auch wenn die meisten der hier Angeführten über einen eher bescheidenen Bekanntheitsgrad verfügen, schaffen deren sorgfältig selektierte Weine eine wunderbare Symbiose mit Bic Mac & Co, und gewinnen mit Cola und Bud aufgespritzt gar an Qualität dazu. Vorausgesetzt die unumgängliche Aufbesserung des Taschengelds für Sepp Blatter führt sie vorher nicht noch in die Pleite, wie beim Goleo-Hersteller zuletzt passiert.

Ob bei derart verlockenden Aussichten die zahlreichen anonymen VIPs mit unversteuerten Gratistickets ihre jüngste Aussperrung noch immer bedauern? Böse Zungen behaupten gar, dass diese sich auf diese Weise der drohenden Magen- und Gaumenattacke nur elegant entziehen wollen. Das ist selbstverständlich genauso nur ein Gerücht, wie die erneute Präsentation der mangels Nachfrage reichlich übrig bleibenden WM-Weine Ende August, dann allerdings als „Großes Gewächs“ mit dem Vermerk „ich war dabei“.

Bildquelle: Deutsches Weininstitut

Winner und Loser

Mai 17, 2006

Jetzt stehen sie also fest, die WM-Aufgebote aller 32 Teams. Und da gab es einige Kevin KuranyiÜberraschungen und Enttäuschungen, die auch gesundheitliche Auswirkungen haben dürften. So muss z.B. der Schalker Kevin Kuranyi zuhause bleiben, weiß er denn nicht, dass die WM ebendort stattfindet? „Schlaflose Nächte“ wird er haben, wenigstens hat er dann genügend Zeit, um alle Spiele intensiv im TV zu verfolgen. Betrachtet der polnische Goalie Jerzy Dudek von FC Liverpool seine Nichtnominierung noch als „Aprilscherz“, sieht es im Fall des gleichfalls ausgebooteten Argentiniers in Diensten von FC Bayern München Martin Demichelis wesentlich dramatischer aus. Dieser verspürt nämlich gar keine Lust mehr zu leben! Da wird dann Ulli Höneß im defensiven Mittelfeld nachbessern müssen, aber besser nicht mit dem ebenfalls suizid-gefährdeten Fabian Ernst.

Alle derart Enttäuschten sollen sich ein Beispiel an Olli Kahn nehmen, der nach seiner persönlichen Niederlage schnell erkannt hat, dass es „auf der Bank doch am schönsten ist“. Entweder schmatzend mit einem Hamburger im Mund oder mit Waldi bei einem gepflegten Weißbier. Und der Rubel rollt auch noch nebenbei. So werden Loser zu Winnern. Spätestens nach der Schmach des frühen Ausscheidens ihrer (Ex-)Mannschaft.

Bildquelle: thelastbeat.com

Sieht so Deutschlands Nummer 1 aus? Gut inszeniert ist das ganze Theater ja, vielleicht gibt’s für den Endspurt bis Anfang Mai noch eine regelmäßige Talk-Show zur Primetime im Ersten? Oder zumindest tägliche Werbespots der beiden Protagonisten ähnlich wie bei Bundestagswahlen? Hohe Einschaltquoten wären garantiert.

Olli am Boden
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