Kleider machen Sieger
Juli 18, 2009
Es war schon eine sonderbar anmutende Debatte um die nachträgliche Annullierung diverser Fabelrekorde aufgrund regelwidriger BadeSchwimmanzüge. Das hat manfrau jetzt davon, wenn sie, statt wie einst im stets modischen Badeanzug, eingezwängt in düsteres Neopren, mitunter auch doppelt (!) getragen, ins 50-Meter Becken eintaucht. Niemals hätten olympische Schwimm-Ikonen wie Mark Spitz oder Franziska von Almsieck nachhaltige Berühmtheit erlangt, würde man sie nur in schwarzen Latex-Hülsen kennen. Ganz abgesehen von der Wettbewerbsverzerrung durch immer besser und entsprechend teurer werdendes High-Tech Material, dessen mangelnde Rissfestigkeit dem Wiener Weltmeister Markus Rogan bei der diesjährigen Universiade statt der erhofften Medaille nur den abgeschlagenen letzten Platz im Finale einbrachte.
Skifoan!
Februar 5, 2009
„… is des leiwandste, wos mer si nur vurstoin kann“ sang einst Wolfgang Ambros, selbst ein begnadeter Skifahrer btw. Damit ist’s wohl jetzt vorbei, wie dieser Artikel von franzobel suggeriert.
Splitter aus Peking (3)
August 20, 2008
Nach dem Siegeszug des weiblichen Doppel-Planschens Synchronchwimmens sind auch die Turner aufgefordert, ihrer Sportart zu mehr Poularität zu verhelfen: freuen wir uns auf die neue Disziplin „Synchrones Bodenturnen“, eine klare Kampfansage an das offensichtlich mehr als erstaunte Original. Oder ist’s einfach eine Neuinterpretation des griechisch-römischen Stils à la Heumarkt?
Splitter aus Peking (2)
August 12, 2008
Der vermeintlich beste Reckturner der Welt träumt schon länger von einem Element, das wie ein Kovacs- oder Gienger-Salto, ein Kolman oder Tsukahara nach ihm benannt wird und ihn quasi unsterblich macht. Damals noch geheim gehalten, zeigte es der deutsche Sportler des Jahres heute erstmals im Teamfinale, sehr zur Freude seiner Mannschaftskollegen: „der einarmige Hambüchen“. Wie so oft, haben es auch hier die Preisrichter versäumt, technischen Schwierigkeitsgrad, Ausstrahlung und Haltungsnoten anzuerkennen, allein die gekreuzte Zehenstellung ist bis dato einzigartig.
tbc
Bildquelle: Brunskill/Getty
Splitter aus Peking (1)
August 11, 2008
Die Olympischen Spiele sind ja traditionell Bühne für sonst kaum wahrgenommene Sportarten, aber diese zweifellos einzigartige Symbiose aus Anmut und Kraft hat noch nicht den Segen des allmächtigen IOC’s erlangt. Dabei wäre die rhythmische Sportgymnastik mit der Hantel anstatt dem Hula-Hoop-Reifen oder Klopapier Band eine echte Alternative z.B. für die erfolgshungrigen deutschen Schwimmgrazien, schlechter geht’s kaum. Und garantiert Doping-empfänglich.
tbc
Bildquelle: APA/AP/Wray
Eine Frage der Ehre
Juli 29, 2007
In diesen Stunden geht die Neuauflage der Tour de Farce in Paris zu Ende. Mit ihr auch die Tour insgesamt?
Inspiriert wurde ich durch dieses Posting des britischen Weinjournalisten Jamie Goode. Honesty ist auch der Titel eines Songs von Billy Joel aus seinem Album „52nd Street“, einer meiner Lieblingsscheiben, immerhin schon knapp 30 Jahre alt. Schon damals brachte der Piano Man aus New York mit diesen Zeilen Millionen von Fans zum Nachdenken:
„Honesty is such a lonely word
Everyone is so untrue“
Der Bezug zu Wein? Den Rest des Beitrags lesen »
Larrys Untergang
Mai 23, 2007
Ich will mich ja hier nicht mit Business-Themen auseinandersetzen, aber weil’s so schön ist:
Touché, die italienische Yacht Luna Rossa „versenkt“ im Semifinale des Louis Vuitton Cups vor Valencia das favorisierte BMW Oracle Team von Mr. Ellison mit 5:1. Da halfen auch keine 150 Millionen Dollar aus der Portokasse des Software-Milliardärs. Mich wundert’s nicht, das eigentliche Flagship von Larry Ellison ist ja auch nicht das schnellste und alles andere als einfach zu bedienen!
Bildquelle: Mark O’Brien
Deutsche Skisportpropaganda
November 12, 2006
Da fühlte man sich fast in DDR-Zeiten zurückversetzt, als der Eurosport-Kommentator Guido Heuber gestern zu Beginn des Alpinen Ski-Weltcups Deutschland mit insgesamt 7 Teilnehmerinnen im 2. Durchgang des Damen-Slaloms als die führende Skisportnation hinstellte, noch vor Österreich, das nur mehr 5 Starterinnen ins Rennen schicken durfte. Die genauen Platzierungen spielten dabei keine Rolle, 5 von 7 Deutschen Damen lagen zwischen den Plätzen 20 und 30. Und am Ende gab es einen dreifachen Triumph der österreichischen Skimädchen. Auch in diesem Skiwinter nichts wirklich Neues.
Dresscode NYC
September 11, 2006
Nach Wimbledon, wo man noch alte Traditionen pflegt und Tennis ganz unzeitgemäß in weiß gespielt wird, scheint nun auch New York als weiterer Ausrichter eines Grand-Slam-Turniers einen eigenen Dresscode einzuführen. So schwebte Glamour Girl Maria Sharapova bei ihrem Finalsieg in Flushing Meadows standesgemäß im mit glitzernden Steinchen besetzten, raffiniert geschlitzten kleinen Schwarzen über den Center Court. Quasi als Hommage an Audrey Hepburn, die als Playgirl Holly Golightly bei ihrem Einkaufsbummel in Manhattan schon vor 45 Jahren ähnlich appetitliche Ein- und Anblicke bot und die Männerwelt verrückt machte. Mit dem kleinen Unterschied, dass Sexy-Maria sich die sündteuren Tiffany-Colliers auch leisten kann und keine Verehrer mit dicker Brieftasche und vorzeitigem Ablaufdatum benötigt.
Zum fünften Jahrestag von nine-eleven bin auch ich mit meinen Gedanken in New York.
Tour de Farce
Juli 24, 2006
Die Tour der Leiden ist zu Ende. Aber haben die einstigen Helden der Landstraße wirklich gelitten? Die diesjährige Tour de France ähnelte mehr einer perfekten Inszenierung voller dramaturgischer Höhepunkte als dem weltweit größten Radsportereignis.